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Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland K.d.ö.R.

Selbstverständnis

Die Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinden sind evangelisch, weil für sie die Bibel die entscheidende Quelle des Glaubens an Jesus Christus und die Norm für Denken und Handeln ist. Sie sind freikirchlich: Sie treten für Religions- und Gewissensfreiheit ein und befürworten die Trennung von Kirche und Staat. Deshalb erheben sie auch keine Kirchensteuern. Alle Kosten werden aus freiwilligen Beiträgen der auf eigenen Wunsch nach einer Glaubensentscheidung und Taufe beigetretenen Mitglieder beglichen. Sie bilden Gemeinden nach dem Vorbild des Neuen Testaments. Ihre Mitglieder wissen sich zu gemeinsamen Leben, Zeugnis und Dienst berufen. Als Ausdruck einer inneren Zusammengehörigkeit bilden die Gemeinden einen Bund. Er versteht sich als den Gemeinden dienendes Instrument und nimmt überregionale Aufgaben wahr.

Aufgabenschwerpunkte

Die Gemeinden engagieren sich für die Erfüllung des biblischen Missionsbefehls. Sie rufen zum Glauben an und in die Nachfolge von Jesus Christus. Sie streben dabei nach Versöhnung zwischen den Menschen und engagieren sich für mehr Gerechtigkeit in der Gesellschaft. Nicht nur Menschen in Not wollen sie ganzheitlich helfen - durch vielfältige diakonische Aktivitäten: Krankenhäuser, Seniorenheime, Kindergärten und -heime, Freizeitstätten, Beratungsstellen, Sozial- und Suchthilfeeinrichtungen, Missionen, eine Europa-Hilfe und einen Katastrophen-Fonds. Der Bund unterstützt die Gründung neuer Gemeinden, fördert die Aus- und Weiterbildung der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter und engagiert sich für Kinder und Jugendliche.

Geschichte

Die geschichtlichen Wurzeln des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) liegen in der Täuferbewegung des 16. Jahrhunderts. Christen erkannten durch das Lesen der Bibel, dass die christliche Gemeinde nur aus an Christus glaubenden Menschen bestehen sollte. Diese Erkenntnis war revolutionär - und wurde von der kirchlichen und weltlichen Obrigkeit strikt abgelehnt. Die Täufer wurden blutig verfolgt.

Im 17. Jahrhundert kam es erneut zur Gründung täuferisch gesinnter Kreise in Holland und England. Sie wurden zur Ausreise nach Amerika gedrängt, wo sie ihren Glauben ohne Einschränkungen leben konnten. Die erste Baptistengemeinde auf deutschem Boden entstand 1834, als sich der Kaufmann Johann Gerhard Oncken mit sechs Anhängern in Hamburg in der Elbe von einem baptistischen Theologen aus den USA taufen ließ. Von Hamburg aus breitete sich die Bewegung über ganz Europa aus.1849 wurde der Bund der Baptistengemeinden gegründet, 1880 entstand das Theologische Seminar in Hamburg. Neben den Baptisten gehört auch die Brüderbewegung zum BEFG. Die Ende des 19. Jahrhunderts in Irland und England entstandene Bewegung fasste um 1850 in Deutschland Fuß. Treibende Kraft war der Lehrer Carl Brockhaus in Elberfeld (heute Wuppertal), der die wortgetreue "Elberfelder Übersetzung" der Bibel veröffentlichte. Die Brüderbewegung fühlte sich der Einheit der Kirche Jesu Christi verpflichtet, die sie durch die sonntägliche Feier des Abendmahls darstellen wollte. 1905 wurde das Missionshaus Bibelschule Wiedenest gegründet. 1941 vereinigten sich der Bund der Baptistengemeinden und die Brüderbewegung zum Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG). Durch die Gründung der DDR kam es 1969 zur Trennung des Bundes in einen Ost- und Westbereich. 1991 wurden die beiden Bünde wiedervereinigt. 1997 wurde das Bildungszentrum des Bundes in Elstal bei Berlin in Betrieb genommen. Sitz der Freikirche ist seit 1948 Bad Homburg.

Statistik

797 Gemeinden und Zweiggemeinden, 13 Landesverbände, 82.000 Mitglieder, über 30.000 in Gruppen betreute Kinder und Jugendliche, 582 Pastoren. Der BEFG ist Mitglied im 1905 gegründeten Baptistischen Weltbund, der in 200 Ländern vertreten ist und dem mehr als 43 Millionen Mitglieder und 100 Millionen Gottesdienstbesucher angehören.

Kontakt

Johann-Gerhard-Oncken-Str. 7 | 14641 Wustermark
www.befg.de | info(at)befg.de | 033234 74-105

Statistik

Gemeinden: 786
Mitglieder: 75.767