27.09.2024
Evangelisch-methodistische KircheVertrauen als Basis ökumenischen Miteinanders
Am Mittwoch und Donnerstag der vergangenen Woche, 18. und 19. September, fand in Mainz die Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) statt. Dazu kamen die Delegierten der achtzehn Mitgliedskirchen und sieben Gastkirchen zusammen. Zum vorangehenden theologische Studientag über die Taufe waren auch die Ökumene-Verantwortlichen aus allen Bundesländern eingeladen. Der thematische Austausch mündete in einen Gottesdienst mit gemeinsamer Tauferinnerung in der Mainzer Bernhardskapelle.
Kirchengeschichtliche Ereignisse 2025
Bei der Mitgliederversammlung ging es um die thematischen Schwerpunkte für das Jahr 2025. Zwei Jubiläen bieten dabei Anknüpfungspunkte für zwischenkirchliche Anlässe. Zum einen geht es um die Erinnerung an das 1700 Jahre zurückliegende Erste Ökumenische Konzil. Es fand im Jahr 325 der christlichen Zeitrechnung in Nizäa statt. Heute heißt der Ort Iznik und liegt in der Türkei rund 100 Kilometer südöstlich von Istanbul.
Außerdem erinnert die ökumenische Bewegung im kommenden Jahr an die vor fünfhundert Jahren entstandene Täuferbewegung, die während der Reformationszeit im Jahr 1525 ihren Anfang nahm. Zu Beginn des kommenden Jahres werden beide kirchengeschichtlich bedeutsamen Ereignisse mit theologischen Erklärungen gewürdigt, die bei der ACK-Tagung in Mainz verabschiedet wurden.
Schöpfungstag 2025
Für den im kommenden Jahr zum sechzehnten Mal stattfindenden Ökumenischen Tag der Schöpfung legte die Mitgliederversammlung das Motto fest. In Anlehnung an Vers 7 aus Psalm 36 heißt es »Gott, Du hilfst Menschen und Tieren«. Im kommenden Jahr ist der Schöpfungstag am 5. September. Die zentrale Ökumenische Feier findet in Bad Sassendorf im Versuchs- und Bildungszentrum der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen statt.
Gewachsenes Vertrauen als »halbvolles Glas«
In einer Meldung der in Frankfurt am Main ansässigen Ökumenischen Centrale werden Aussagen von Delegierten und Vertretern des Vorstandes zitiert, die das »gewachsene Vertrauen zwischen den unterschiedlichen Kirchen und Kirchenfamilien« beschreiben. Trotz Sparzwängen und strukturellen Veränderungsprozessen in verschiedenen Mitgliedskirchen sei dieses Vertrauen hilfreich, »wenn es auf der organisatorischen Ebene hakt oder gemeinsame Verabredungen in kircheninternen Entscheidungswegen doch nicht berücksichtigt werden«, brachte Erzpriester Radu Constantin Miron, der Vorsitzende der ACK, die Rückmeldungen aus der Mitgliederversammlung auf den Punkt. Dies zeige, dass ökumenische Kooperationen nicht nur wegen ihres Einsparungspotentials gesucht und gefunden würden, sondern als geistlicher Prozess gestaltet würden. Das solle jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es nach wie vor ökumenische Herausforderungen gebe, konstatierte der orthodoxe Erzpriester. »Aber ich sehe dann lieber das halbvolle Glas als das halbleere Glas.«