06.06.2025
Evangelisch-methodistische KircheTrägerschaft und Führung in einer Hand
Das evangelisch-methodistische Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau und das römisch-katholische Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara gehen zusammen. Das beschlossen die Aufsichtsgremien der beiden Träger – der »Elisabeth Vinzenz Verbund« und das »Diakoniewerk Martha-Maria« – in ihren jüngsten Sitzungen mit großer Mehrheit. Dem Beschluss waren seit Sommer 2023 intensive Gespräche und Sondierungen vorausgegangen. Damit sei der Weg frei für ein großes Krankenhaus unter einer Trägerschaft für die Gesundheitsversorgung in Halle (Saale) und der Region. Beabsichtigt ist, beide Krankenhäuser zum Jahresbeginn 2026 unter einer gemeinsamen Organisationsstruktur zusammenzuführen. Nach über hundert Jahren zieht sich das Diakoniewerk Martha-Maria aus der dortigen Region zurück.
Das Beste für Patienten und Mitarbeitende erreichen
Ursprünglich sei das ehrgeizige Ziel eine gemeinsame ökumenische Trägerschaft mit gleichen Anteilen gewesen. Das hätte sich überwiegend aufgrund äußerer Hindernisse nur mit erheblichen Nachteilen verwirklichen lassen, begründet Hans-Martin Niethammer diese Entscheidung. In diesem Zusammenhang, so der Vorstandsvorsitzende des Diakoniewerks Martha-Maria, habe man beschlossen, die Anteile an der »Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau gGmbH« an die »Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara gGmbH« zu übertragen. »Für das neue gemeinsame Krankenhaus ist es besser, dass es aus einer Hand geführt wird«, betonte Niethammer. »Die jetzige Gestaltung ist Ausdruck des Vertrauens, dass der katholische Träger das Krankenhaus im Sinne des diakonischen Gedankens von Martha-Maria weiterführen wird.«
Bestimmend sei bei allen Gesprächen der Anspruch gewesen, für Halle ein vom Geist christlicher Nächstenliebe bestimmtes, frei-gemeinnütziges Krankenhaus zu erhalten und damit das Beste für Patienten und Mitarbeitende zu erreichen, formulierte der promovierte Theologe den Weg zu dieser Entscheidung. »Das haben wir mit der jetzigen Lösung geschafft.« Gemäß der Pressemitteilung des Diakoniewerks würden alle Beschäftigten des Krankenhauses übernommen.
Loslassen mit Blick auf die Zukunft
Das Engagement von Martha-Maria in Halle (Saale) begann 1912 mit der Eröffnung einer Privatpflegestation. Am Riveufer, im nördlichen Bezirk der Stadt, wurde 1947 eine Kinderklinik eröffnet, die bis 1994 betrieben wurde. Mitte der 1990er Jahre wurde Martha-Maria Mitgesellschafter am vormals städtischen Krankenhaus in Dölau, das 2006 in die alleinige Trägerschaft des Diakoniewerks Martha-Maria überging.
»Diese lange Geschichte hinter uns zu lassen, ist uns nicht leichtgefallen«, betonte Niethammer. »Der Fokus des Verwaltungsrats liegt aber nicht auf dem Festhalten an Vergangenem, sondern auf der Gestaltung der Zukunft.« Das Diakoniewerk setze damit eine bereits begonnene Strategie fort, aus der Martha-Maria gestärkt hervorgehen wolle. Der Schwerpunkt des Engagements werde noch stärker auf die Region im Süden Deutschlands ausgerichtet. Dort werde in die Weiterentwicklung der Standorte investiert. Beispielhaft hierfür sei die bereits erfolgte Fusion mit dem Nürnberger Theresien-Krankenhaus. Am Standort Nürnberg, wo das evangelisch-methodistische Diakoniewerk seinen Sitz hat, sei bereits »ein medizinisches Schwergewicht in der Metropolregion entstanden«, wie es die Pressemitteilung beschreibt.