Kirchliche Weltbünde fordern globales Steuersystem

Die großen kirchlichen Weltbünde forderten vor dem Treffen der G20-Finanzminister und Notenbankchefs in Venedig am heutigen Freitag, dem 9. Juli, ein gerechteres globales Steuersystem.

Ein solches sei nötig, um den Zugang zu medizinischer Grundversorgung und lebenslanger Einkommenssicherheit vor allem in armen Ländern zu sichern, hieß es in einem am Montag dieser Woche vom Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) in Genf veröffentlichten Brief an die G-20-Vertreter. Der Appell wird unterstützt vom Lutherischen Weltbund (LWB), der Weltgemeinschaft reformierter Kirchen, dem Weltrat methodistischer Kirchen sowie dem Rat für Weltmission. Diese Bünde vertreten zusammen mehr als eine halbe Milliarde Christen.

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hätten reiche Länder mehr als 35 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für Gesundheitsnotfälle und die Unterstützung der Wirtschaft aufwenden können. Arme Länder dagegen hätten nur sechs Prozent dafür einsetzen können. Das globale Steuersystem spiele in dieser Hinsicht eine zentrale Rolle bei der Finanzierung der Folgen der Krise.

Die kirchlichen Weltbünde begrüßten die Anstrengungen der Staatengemeinschaft für eine Steuerreform, nicht zuletzt das jüngst bekanntgewordene G7-Versprechen für einen Mindeststeuersatz von fünfzehn Prozent für alle international tätigen Unternehmen. Zur Beendigung der globalen Armut sei jedoch ein »systemischer Wechsel« nötig, lautete der Appell weiter. Die Pandemie zeige, dass der Lebensunterhalt und das Leben vieler Menschen auf dem Spiel stünden in einer Zeit, in der das Leben auf der Erde insgesamt bedroht sei.

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