Gedenken für Lukasz Urban

Es ist kurz vor Weihnachten: Eine unscheinbare Gedenkfeier an einem unscheinbaren Ort anlässlich eines fünf Jahre zurückliegenden einschneidenden Ereignisses. Die Initiative dafür kam von Bernd Braun und Petra Lange, zwei engagierten Kirchengliedern des Gemeindebezirks Berlin- Friedrichshain der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK).

Doch der Reihe nach: Vor fünf Jahren, am 19. Dezember 2016, fand der Terroranschlag am Berliner Breitscheidplatz mit insgesamt dreizehn Todesopfern statt. Elf Menschen kamen am Ort des Anschlags unweit der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche zu Tode. Ein weiteres Opfer starb unlängst an den Spätfolgen der beim Anschlag erlittenen Verletzungen. Von der Öffentlichkeit eher unbeachtet ist das erste der dreizehn Opfer, der polnische Fahrer des vom Attentäter für den Anschlag entwendeten Sattelzugs.

Lukasz Urban aus dem polnischen Banie, rund vierzig Kilometer südlich von Stettin, war zur falschen Zeit am falschen Ort. Er saß in seinem Sattelzug am Friedrich-Krause-Ufer im Ortsteil Moabit des Stadtbezirks Berlin-Mitte. Dort überwältigte ihn der spätere Attentäter Anis Amri, um mit dem entwendeten Sattelzug den Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz auszuführen. Direkt neben dem Ausgangspunkt der todbringenden Fahrt haben die beiden Berliner Methodisten ihre Spedition am Westhafen. Als Speditionsleute wissen sie um die Bedeutung von Menschen wie Lukasz Urban für die Logistikbranche. Deshalb schlugen sie ihrem berlin-brandenburgischen Fuhrunternehmen-Verbund vor, des polnischen Fuhrkollegen am fünften Jahrestag des Anschlags zu gedenken. Neben Personen aus der Fuhrbranche waren bei der schlichten Feier der polnische Gesandte Pawel Gronow und der Berliner Senatskanzleichef Christian Gaebler zugegen. Gaebler dankte dem Spediteur Braun für dessen Initiative zum Gedenken an Lukasz Urban.

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