Kreuz der Versöhnung in Rovensko

Am 9. Mai – dem »Europatag« – war eine kleine Delegation der Brüder-Unität nach Rovensko pod Troskami im Norden der Tschechischen Republik eingeladen. Anlass war die Einweihung eines Denkmals, mit dem die Kleinstadt an ein Massaker an deutschen Flüchtlingen und Kriegsgefangenen erinnert, das einen Tag nach Kriegsende bei der hiesigen Schule geschah. An ihm waren russische Soldaten aber auch die Bevölkerung von Rovensko beteiligt. Kurz nach der »samtenen Revolution« in Tschechien hatten 1989 Bürger von Rovensko, darunter auch die Pfarrerin der Brüdergemeine, Hana Jalušková, begonnen, die Ereignisse aufzuarbeiten.
Das steinerne Denkmal hat die Gestalt eines gebeugten Kreuzes. Es trägt die Aufschrift »Nesu břemeno viny« (Ich trage die Last der Schuld). Eindringlich sprach Schw. Jalušková von unserer aller menschlichen Neigung, schlimme Erfahrungen und eigenes Versagen zu verdrängen. Aber sie bleiben als unsichtbare Last auf unseren Rücken. Das Kreuz in Rovensko stehe in einer Jahrhunderte alten Tradition von Versöhnungskreuzen in Tschechien. Aufgestellt an Orten, wo Gewaltverbrechen begangen wurden, erinnern sie an die Opfer und sind gleichzeitig Zeichen dafür, dass Aussöhnung und Neuanfang möglich sind.

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