31.05.2025
Bund Evangelisch-Freikirchlicher GemeindenGemeinden missionarisch stärken, Jugendarbeit fördern
Der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland (BEFG) erneuert seine Strukturen grundlegend, um seine Gemeinden in ihrer missionarischen Ausrichtung und ihrer Arbeit mit Kindern und Jugendlichen bestmöglich zu stärken. Das hat der Bundesrat der Freikirche heute in Kassel entschieden. Der Bund wird in 25 Regionen aufgeteilt, in denen Teams aus Haupt- und Ehrenamtlichen die Gemeinden vor Ort unterstützen. Das Konzept, das in den kommenden zwei Jahren umgesetzt werden soll, steht unter der Überschrift „Unser Bund 2025 – Segen bewegt“ (UB25).
„Gemeinden sind Hoffnungsorte, die bewegt von Gott Segen weitergeben und ihr Umfeld mitgestalten. Die neue Struktur soll Gemeinden stärken und sie dabei unterstützen, ihren Auftrag in der Welt zu leben“, erläuterte die am Vortag gewählte neue BEFG-Präsidentin Natalie Georgi am Rande der Tagung das Ziel von UB25. Die 25 Regionen lösen die bisherigen 12 Landesverbände ab. Regionale Teams werden zusammen mit Regionalreferentinnen und Regionalreferenten in den neuen, kleineren Einheiten die missionarische Gemeindeentwicklung und die Arbeit mit jungen Menschen fördern – durch individuelle Beratung und Schulungen und indem sie gemeinsame Projekte der Gemeinden initiieren. Ein erheblicher Teil der bisher zentral organisierten inhaltlichen Bundesarbeit wird in diesem Zusammenhang reduziert: In der Bundesgeschäftsstelle in Elstal werden Stellen abgebaut oder in die Regionen verlagert. Gleichzeitig werden administrative Aufgaben künftig stärker gebündelt und auf Bundesebene organisiert. „Damit wollen wir Ehrenamtliche entlasten und Raum für das schaffen, was viele von ihnen motiviert: geistliche, soziale und gemeinschaftsbezogene Verantwortung vor Ort“, wie BEFG-Generalsekretär Christoph Stiba hervorhob.
Ehrenamtliche sind eingeladen, sich in den Regionalteams und Jungen Parlamenten zu engagieren. Hier können sie die Arbeit der Gemeinden ihrer Region mitgestalten. Die Regionalteams werden auch die Regionalreferenten und -referentinnen für missionarische Gemeindeentwicklung berufen, die Jungen Parlamente die entsprechenden Kolleginnen und Kollegen für junge Gemeinde. „Damit liegt die Verantwortung für die inhaltliche Gestaltung vor allem vor Ort“, erläuterte Christoph Stiba. „Einladen zur Mitgestaltung wollen wir besonders auch die jungen Menschen bis 27 Jahren. In den Jungen Parlamenten können sie Verantwortung übernehmen und erleben, dass ihre Perspektiven zählen.“###3_IMAGES###In mehreren Foren und Plenarsitzungen hatte der Bundesrat seit Donnerstag ausführlich über das Konzept diskutiert. Dabei wurde die Unterstützung für UB25 deutlich, aber auch kritisches Feedback und offene Fragen wurden geäußert. Manche brachten ihr Bedauern zum Ausdruck, dass die bundesweite inhaltliche Arbeit reduziert wird. Andere forderten mehr und damit kleinere Regionen, was allerdings finanziell nicht umsetzbar wäre, wie Mitglieder der federführenden UB25-Projektgruppe erläuterten. Der Antrag einer BEFG-Gemeinde, das Konzept erst im kommenden Jahr zu verabschieden, um noch offene Fragen klären zu können, wurde vom Bundesrat mit großer Mehrheit abgelehnt. Am Ende stand der gemeinsame Beschluss, sich mit dem jetzt vorgelegten Konzept gemeinsam auf den Weg zu machen. „In der Umsetzungsphase werden wir für viele Details, zu denen es auf dem Bundesrat Fragen gab, gemeinsam gute Lösungen finden“, so Generalsekretär Stiba.
In weiteren Beschlüssen legte der Bundesrat Details für die Umsetzung von UB25 fest. So werden die regionalen Einheiten – anders als die bisherigen Landesverbände – keine eigenen Beiträge erheben, sondern die Arbeit des Bundes und der Regionen wird über einen gemeinsamen Beitrag finanziert, den jede Gemeinde zahlt. Dabei werden die Regionen über ihr eigenes Budget verfügen. Zudem beschloss der Bundesrat, einen Teilverkauf des Campus‘ des BEFG in Elstal bei Berlin zu prüfen, um den Bund finanziell zu entlasten. So ist auch die Überwindung des strukturellen Haushaltsdefizits des BEFG eines der Ziele von UB25. Am Ende der Beratungen bestätigte der Bundesrat seine Trendabstimmung aus dem letzten Jahr. Demnach werden das Präsidium des Bundes und die Theologische Hochschule Elstal beauftragt, bis zum Jahr 2035 eine neue theologische Ausbildungsstätte zu entwickeln, die gemeinsam von mehreren Freikirchen in Deutschland getragen wird.
Ausführliche Informationen zu UB25 stehen auf www.befg.de/ub25 bereit. Das Konzept wird in einem kurzen und einem längeren Video vorgestellt. Zudem sind dort nachzulesen: das komplette Konzeptpapier, eine FAQ-Sammlung mit Antworten auf häufige Fragen sowie ein Zwischenfazit zu den Pilotregionen, in denen UB25 bereits erprobt wird.